Renate Herrmann | April, April…. Der Macht, was er will.
April, April…. Der Macht, was er will.
Lassen auch wir mit uns machen, was andere wollen oder
können wir gekonnt kontern und unseren eigenen Weg steuern?
Richtig erkannt… im oberen Satz ist ein Rechtschreibfehler. Natürlich muss es heißen: April, April… der macht, was er will. Aber ich habe das Wort Macht bewusst großgeschrieben. Laut einer „alten Volksweisheit“ hat der April die Macht, das zu machen, was er will. Regen, Sturm, Sonnenschein, Hagel, Überschwemmungen, Hitzeperiode, Schnee. Frühlingsblumen mit herrlichen Duftaromen auf der einen Seite, Allergien mit tränenden Augen, Niesen und juckenden Augen auf der anderen Seite. Ein bunter Strauß an Wetterkapriolen, wo auch der Spruch „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“ nur bedingt hilft.
Aber jetzt dups ich diese „Macht“ mal auf mein Leben um. Die alten Verhaltensregeln unserer Lehrer während meiner Schulzeit fallen mir da spontan ein: „Renate, wenn Du Dich anstrengst, kannst Du auch das und das erreichen.“ „Renate, wenn Du eine zwei schreibst, darfst Du zur Belohnung auch…“ Natürlich habe ich mich angestrengt und auch mehr als eine zwei geschrieben, aber die Belohnung, die ich mir erhoffte, blieb oft aus und ich traurig zurück.
Erst später habe ich begriffen: Das waren Machtspiele. Gefallen haben sie mir nicht und das hat sich bis zum heutigen Tage nicht geändert.
Aber heute kann ich unterscheiden, beurteilen und dementsprechend handeln. Lass ich etwas mit mir machen, was andere von mir wollen – ich es aber nicht will? Lass ich zu, dass andere „Macht“ über mich haben und ich mich hilflos und verletzt fühle und mich nicht wehren kann? Lass ich zu, dass eine Macht zu einer Ohnmacht führen kann? Ja, es stimmt. Viele äußeren Gegebenheiten können wir nicht vorhersehen und die lassen uns oft auch machtlos dastehen – Kriege, Naturkatastrophen, Rückfall, der Verlust eines geliebten Menschen oder Tieres, eine zerbrochene Partnerschaft und vieles mehr kann uns aus der Bahn werfen. Aber machtlos bedeutet nicht unbedingt hilflos. Es kann ein neuer Anfang sein, um gestärkt aus einer Krise hervorzukommen.
Die Gruppen und viele BKE-Seminare sind dabei eine unschätzbare Unterstützung. Also für mich kann ich nur sagen: Die Macht, Nein zu sagen, tut einfach nur gut. Und die Macht, Ja zu sagen, Ja sagen zum Leben, noch mehr.
Ich wünsche euch eine schöne und entspannte Osterzeit.
Herzliche Grüße, Renate Herrmann | BKE Marl
© Renate Herrmann | BKE Marl