ABHÄNGIG? ICH KOMSUMIERE DOCH NICHT!
Du willst, dass ein dir nahestehender Mensch aufhört, zu konsumieren. Du bist mit deinem Leben unzufrieden, fühlst dich überfordert und hilflos. Ist dir bekannt, dass ein längeres Zusammenleben in einem Suchtmittel belasteten Umfeld Auswirkungen auf deine körperliche und geistige Gesundheit haben kann? Fühlst du Unruhe, Angst, Misstrauen? Bist du oft erschöpft und lustlos? Kannst du dich nicht mehr freuen und hast Schmerzen? Die Ärzte können keine Symptome finden?
Auswirkungen
Es beginnt ein Leben mit Angst, Unsicherheit, Enttäuschung und immer wieder mit Hoffnung. Respektlosigkeit, Gewalthandlungen, gestörtes Kommunikationsverhalten und Grenzüberschreitungen schleichen sich in den Alltag. Du drohst und meckerst, streitest und weinst. Du übernimmst Aufgaben und Verantwortung, welche der Mensch mit Suchtproblemen vernachlässigt hat. Wochen, manchmal Monate wird das Suchtmittel nicht konsumiert. Freude und Hoffnung keimen auf. Und dann macht es Peng – dann ist es wieder da, das Suchtmittel. Das Leben fühlt sich an wie in einem Hamsterrad.
Abhängigkeit
Ein Prozess, der im Laufe der Jahre unauffällig zum „normalen Alltag“ wird. Es fällt kaum noch auf, dass du allein für die Kinderbetreuung zuständig bist, nach der Arbeit den Haushalt machst, die Kinder versorgst, wichtige Termine und Treffen mit Freunden nicht wahrnimmst oder allein unterwegs bist. Du sparst und versuchst, deine Finanzen in den Griff zu bekommen. Du fühlst dich zu all dem verpflichtet, hast vielleicht dein Wort gegeben „in guten wie in schlechten Zeiten“. Du verteidigst und entschuldigst das Verhalten deines dir lieben, am Suchtmittel erkrankten Menschen. Du erträgst Aggression, Unzuverlässigkeit und Lieblosigkeit. Du fühlst Scham und Schuld. Du denkst vielleicht „Ich bin schuld, dass mein mir nahestehender Mensch konsumiert“. Du kannst mit wenigen Vertrauten über die Suchtproblematik sprechen. Du findest keine Unterstützung in deinem sozialen Umfeld. Ratschläge wie, dann lass dich doch scheiden, helfen dir nicht weiter. Du bist unendlich traurig und ziehst dich immer mehr zurück.