BKE-Wiehl

Info Alkohol


 

Übersicht über Alkoholikertypen

nach Jellinek, erweitert von W. Feuerlein

Art des Alkoholismus

Versuch einer Typisierung

Art der Abhängigkeit



Suchtkennzeichen

Alpha

Konflikt–Trinker

Undiszipliniertes Trinken
Konflikte werden nicht gelöst;
sondern nur in Alkohol aufgelöst
Seelische Abhängigkeit

nicht krank

aber gefährdet

Kein Kontrollverlust

Beta

Gelegenheits–Trinker

Das Trinkverhalten wird von dem sozialen Umfeld bestimmt und bei jeder sich bietenden Gelegenheit wahrgenommen.
Keine Abhängigkeit

Kein Kontrollverlust

Gamma

Süchtiger–Trinker

Das Trinken entwickelt sich zu einer seelischen und zu einer körperlichen Abhängigkeit.



Krank im Sinne der RVO

Kontrollverlust
dafür die Fähigkeit
zeitweise alkoholfrei
zu leben.

Delta

Spiegel–Trinker

Die körperliche Abhängigkeit verlangt nach einem ständigen, gleichmäßig hohen Alkoholspiegel im Blut, der gewohnheitsmäßig sichergestellt wird.

Kein Kontrollverlust
dafür die Unfähigkeit
alkoholfrei zu leben.

Epsilon

Quartals–Trinker

Das Trinken erfolgt episodisch und ist dann hemmungslos.

Es besteht eine seelische Abhängigkeit.

Kontrollverlust
bei Trinkphasen.
Dazwischen die Fähigkeit,
alkoholfrei zu leben.

 

Warum soll ich eine Selbsthilfegruppe besuchen?

Als ich begann bzw. beginnen musste mich meinem Thema der „ Sucht „ ernsthaft zu beschäftigen, stellte sich für mich unter anderem die Frage:
Besuche ich eine Selbsthilfegruppe, ja oder nein? -  Welche wäre überhaupt die Richtige und wie fange ich das an?
Ich setzte mich mit Mitbetroffenen, Freunden und Bekannten auseinander und bekam die verschiedensten Antworten.
Der Tenor jedoch war immer der Gleiche: „ Selbsthilfegruppen seien wichtig „. - Aber ich dachte mir, was wissen die denn schon?
Viele Abwehrmechanismen setzen bei mir ein wie zum Beispiel:

  • Die reden da doch nur die ganze Zeit über Suchtprobleme
  • Die sind sowie so alle bescheuert, jedes Mal dasselbe
  • Das kann ich mir auf die Dauer nicht reinziehen
  • Das schaffe ich ganz bestimmt auch ohne die und das war mein beliebtestes Argument
  • Was wollen die eigentlich von mir und außerdem hatte ich ganz ehrlich auch ein bisschen Angst

Ich könnte diese Aufzählung noch weiter fortführen, mit Gedanken die ich hatte, keine Selbsthilfegruppe aufzusuchen.
Trotz allem machte ich mich freiwillig gezwungener Weise auf die Suche nach einer Gruppe.

Siehe da ich hatte Recht.
Meine Angst hatte ich zwar überwunden, aber:

  • Die redeten wirklich über Sucht
  • Einige waren auch ziemlich bescheuert
  • Ich dachte mir, was die alles erzählen, so schlimm ist es bei mir ja wirklich nicht

Doch etwas machte mich ziemlich unsicher und das war: Die führten alle ein abstinentes Leben und waren auch noch zufrieden dabei. Warum?
Konnten tatsächlich die Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht und der Besuch einer Selbsthilfegruppe doch so hilfreich sein, für ein neues, trockenes Leben?
Heute bin ich mir sicher, es ist nicht nur hilfreich, sondern für mich unbedingt notwendig.
Aber wie fand ich nun die richtige Gruppe für mich?

Zuerst dachte ich mir:

  • Versuch es einfach mal
  • Versuch es noch einmal und
  • dann noch einmal und noch einmal
  • Jetzt wurde mir klar, hier gehe ich regelmäßig hin, das tut mir gut

Mir wurde auch klar, ich bekomme nirgendwo eine 100 %ige Selbsthilfegruppe

Ich lernte:

  • Ich muss nicht alles an der Gruppe toll finden
  • Ich muss nicht jeden nett finden

Es ist doch im wirklichen Leben auch nicht so.

Ich erkannte:

für mich, dass es wichtig ist, über meine Sorgen und Ängste, meine Wut und Aggressionen, meine Freude, aber auch über Trauer zu reden, erst ganz vorsichtig und dann wie eine sprudelnde Quelle.

Und ich suchte immer noch.

Plötzlich erkannte ich, es müssen keine 100% sein.

  • Ich traf in der Gruppe auch den einen oder anderen bei dem ich wohl fühlte.
  • Sie hörten mir zu. Viele aber vielleicht nicht alle.
  • Ich bekam Rückmeldungen von einigen, aber nicht von allen.
  • Ich konnte aus den Erzählungen von anderen, nicht von jedem, für mich Stücke herausziehen.
  • Ich konnte einfach nur da sein und für mich neue Gedanken fassen.
  • Ich konnte auch offen über mich reden, weil ich merkte: Wir haben alle das gleiche Problem.

Keiner war schön, keiner war hässlich,
keiner war arm, keiner war reich,
keiner war dumm, keiner war schlau,
nein wir waren alle einfach nur krank, einfach nur suchtkrank.

Wir hatten alle nur ein Ziel abstinent zu leben und uns gegenseitig dabei zu helfen.
Auf einmal brauchte ich keine tollen Menschen mehr um mich herum.

Sie mussten nicht alle nett sein.
Sie mussten kein ganz großes Vorbild sein, nur ein klein wenig vielleicht.
Sie mussten einfach nur da sein.
Ich fühle mich wohl.
Ich fühle mich fast als normaler Mensch mit Schwächen und Stärken, aber ich war und bin suchtkrank.

Darum besuche ich meine Gruppe, die mich respektiert, mich wahrnimmt und mir schmeichelt
und
mir saures gibt, mir niemals nach dem Munde redet und dasselbe von mir erwartet.

Dadurch werde ich gestärkt und auch oft bestärkt in meinem Handeln und Denken, welches ich wiederum der Gruppe zukommen lasse, indem ich sie regelmäßig und pünktlich besuche!

Deshalb halten mich kein Euro-Pokal, kein Fußballspiel, kein Kegeln und keine Grillparty davon ab.

Ich plane meine Woche so, dass ich am Gruppenabend teilnehmen kann.
Denn in der Gruppe erhalte ich Schutz, Kraft und Stehvermögen für die nächsten 7 Tage! 

Aus diesen Gründen besuche ich eine Selbsthilfegruppe.

Von Michael Vorländer

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